Ankunft Hans Brodbeck
1897 trifft ein 25-jähriger Bursche aus Basel in Biel ein. Schon wenig später gründet er zusammen mit einem Compagnon eine Firma, welcher rasch Erfolg bescheiden ist.
Hans Rudolf Brodbeck stammt aus einer alteingesessenen und weitverzweigten Familie aus dem baselländischen Liestal. Die seit dem 15. Jahrhundert bezeugte Familie war bisweilen in den höchsten kantonalen und eidgenössischen Würden anzutreffen. So war Niklaus Brodbeck (1740–1816) der letzte Schultheiss von Liestal und empfing in dieser Funktion 1797 Napoleon Bonaparte auf dessen Durchreise an den Rastatter Kongress. Verwandt war man auch mit Carl Spitteler (1845–1924), dem bisher einzigen Schweizer Literaturnobelpreisträger (1919).
Kindheit
Hans Rudolf kommt am 6. Januar 1872 zur Welt. Seine zwei älteren Geschwister haben nur kurz gelebt und auch sein Vater stirbt früh an einer Lungenkrankheit. In
der Folge heiratet die Mutter den Lehrer Arnold Gutzwiller und Hans wächst zusammen mit einem Halbbruder und einer Halbschwester auf. 1885 zieht die Familie nach Basel, wo der junge Mann eine kaufmännische Laufbahn einschlägt.
Vielleicht lernt er schon in dieser Zeit den ganz in der Nähe wohnhaften Johann Wilhelm Alfred Frank kennen. Dieser ist 10 Jahre älter und arbeitet als Buchhalter bei der 1888 gegründeten Tapetenmanufaktur Wirz-Wirz. Im August 1896 registriert ihn diese Firma als Handelsreisenden. Im selben Jahr verlässt er Basel und lässt sich in Biel nieder. Genauso wie Hans Brodbeck.
Eine Firma wird gegründet
Vielleicht hat auch dieser vorher bei Wirz-Wirz gearbeitet; jedenfalls spannen die beiden Männer, die der frühe Verlust ihrer Väter verbindet, zusammen: Am 14. Januar 1897 registrieren J.W.A. Frank und H. R. Brodbeck die Firma «Frank & Brodbeck» in Biel, eine Kollektivgesellschaft, die mit Tapeten und Tapezierartikeln handeln will. Ob Frank oder gar beide von Wirz-Wirz gezielt nach Biel geschickt worden sind, um das Absatzgebiet zu vergrössern, oder ob Frank auf seinen Handelsreisen das Potentialder rasant wachsenden Stadt erkannt hat, lässt sich heute nicht mehr feststellen.